Die dritte Beiratssitzung im Projekt Agile Pflege fand am 2. Dezember 2020 erstmals als digitales Treffen statt – ein Format, das einerseits durch die Corona-Pandemie bedingt ist, das aber auch für die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung im Alltag der Pflegeberufe steht. Und es hat gut funktioniert, die Technik haben inzwischen alle Beteiligten im Griff und können mit dieser Art der Kommunikation und des Erfahrungsaustauschs bestens umgehen.
Das Jahresende 2020 steht vor der Tür, Zeit für einen Rückblick und Zeit für einen Blick ins nächste Jahr. Im Jahr 2020 konnten alle geplanten Qualifizierungen erfolgreich abgeschlossen werden. Das war nur möglich durch das hohe Engagement der Unternehmen, der Teilnehmenden und des Projektteams. Alle Beteiligten haben flexibel reagiert, das Projektteam und die Unternehmen haben technische Voraussetzungen zur Verfügung gestellt und die Lernmaterialien angepasst oder neu entwickelt, die Teilnehmenden haben sich erfolgreich auf das digitale Lernen und das Lernen im Selbststudium eingelassen – für viele ein echtes Novum. Bis Dezember 2020 haben 188 Teilnehmende an Qualifizierungen teilgenommen, damit wurden 60 % der geplanten Anzahl von insgesamt 318 Teilnehmenden erreicht. Um die Nachhaltigkeit zu sichern begleiten insgesamt 27 Projektlots*innen in den Unternehmen das Projekt.
Für das Jahr 2021 werden die Planungen an die neuen Erfordernisse, die das Corona Virus in der Altenpflege mit sich gebracht hat, angepasst. Statt Angeboten über einen längeren Zeitraum stehen kurze und kompakte Schulungsformern im Fokus. Das macht die Personaleinsatzplanung einfacher und hält die Motivation aufrecht. Auch bei den Themen erfolgt eine Anpassung an Fragestellungen und Bereiche, die im Verlauf des Projektes verstärkt aufgeploppt sind, z. B. Dienstplangestaltung unter Aspekten des Infektionsschutzes, Personalbemessung. Im Sinne des Projektauftrags werden überfachliche Themen wie Kommunikation, Team, Führung in die Fachthemen eingebettet.
Weitere Schwerpunkte werden sein:
- Mentoring / Arbeitsprozessintegration – Qualifizierung und Einbinden der Projektlots*innen und QMBs für den internen Wissenstransfer in die Praxis (Trainings-on-the-Job)
- Wissensmanagement und Nachhaltigkeit – Nachqualifizierung der Teilnehmenden aus 2020
- Digitalisierung und Netzwerk – unternehmens- und einrichtungsübergreifende Angebote
Neben dem Rückblick auf 2020 und der Vorausschau auf das neue Jahr 2021 war der Schwerpunkt der 3. Beiratssitzung der Genderblick auf die Pflege. Vor allem die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen bedürfen in Hinblick auf Gleichstellung besondere Berücksichtigung. Nach wie vor sind Frauen in der (Alten)pflege überproportional vertreten, und gerade Frauen hat die Krise stark getroffen. Vor allem das Wiederaufleben traditioneller Rollenmuster muss aufgefangen und wieder rückgängig gemacht werden.
Der Impulsvortrag „Gender und Pflege: wie Herz und Seele oder wie Hemd und Kragen?“ von Dr. Alexia Zurkuhlen, Institutsleiterin gewi-Institut für Gesundheitswirtschaft e.V., sowie die Ausführungen von Frau Schorer, GEROS GmbH, wie ihr Arbeitgeber mit dem Thema „Männer in der Altenpflege“ agiert waren so interessant und wichtig, dass wir darüber gesondert berichten werden.
Ein Dankeschön auch an Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie Patientinnen und Patienten in NRW, die ganz aktuell über die neuen Corona-Regeln berichtete, die besonders für die Altenpflege von hoher Wichtigkeit sind.
An dieser Stelle sagt das Projektteam noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die im Projekt Agile Pflege seit dem Start im April 2019 so intensiv und erfolgreich mitarbeiten und begleiten.
Wir wünschen allen eine schöne und besinnliche Adventszeit.