Gestaltung liquider Arbeit

Beschäftigte, deren Erwerbsbiografie durch häufige Tätigkeits- und Unternehmenswechsel geprägt sind, also etwa Job-Nomaden oder Quereinsteiger sind heute Normalität. Die Arbeit in flexiblen, virtuellen Strukturen ist bei diesen Beschäftigten genauso selbstverständlich wie der Wechsel der Tätigkeit oder des Unternehmens. Sie sind zum Teil in prekären Beschäftigungsverhältnissen, durch lange Arbeitszeiten, durch fehlende Unterstützung im und außerhalb des Betriebes sowie hinsichtlich ihrer Kompetenzentwicklung, ihrer Gesundheit und ihrer Aufstiegsmöglichkeiten benachteiligt.

Hinzu kommt eine wachsende Zahl von Alleinselbständigen und Freelancern, die als flexibel, dynamisch und innovativ gelten, dabei aber hochgradigen Belastungen ausgesetzt sind. Sie genießen als ’Leistungsträger’ eine hohe Anerkennung. Es fehlen aber Konzepte zur Unterstützung dieser Gruppe für gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung, für den Schutz vor Selbstausbeutung und psychischer Erschöpfung.

Das FIAP stellt Fragen nach der kompetenzförderlichen Gestaltung dieser fluiden Biografien, nach der Rolle des Betriebes und intermediärer Institutionen, nach Lösungsmodellen für Karriereentwicklung, nach Gesundheitsförderung und betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die neuen Arbeits- und Kommunikationsformen und die Potenziale liquider Arbeitsformen werden analysiert, um auf diesem Hintergrund Konzepte für ein selbstständiges Biografiemanagement und Modelle zur Kompetenzförderung und zur sozialen Unterstützung zu entwickeln.