Grüne Unternehmensgründungen können einen wichtigen Beitrag zum ökologischen, aber auch zum sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandel unserer europäischen Gesellschaften leisten. GTL hat in Andalusien, in der Slowakei, auf Kreta und in Piräus lokale Unterstützungsstrukturen aufgebaut, die junge Menschen motivieren, grüne Unternehmen im lokalen Umfeld zu gründen und sie dann auf ihrer „Reise“ als Start-up begleiten. Ziel ist es, klimaschutzrelevante Innovationen vor allem in Regionen zu unterstützen, die als strukturschwach oder wandlungsfeindlich gelten und in die junge, zukunfts- und nachhaltigkeitsorientierte Menschen eher abwandern.
Was ist 2021 passiert?
In allen lokalen GTLs beginnt die „Reise“ der Startups mit Bootcamps und Pitches vor einer internationalen Jury. Aus der ersten Runde im vergangenen Jahr gingen in Griechenland sechs, in Andalusien fünf und in der Slowakei sieben Start-ups hervor, die Ideen in verschiedenen grünen Sektoren (ökologische Landwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Meeresbiologie, nachhaltiger Tourismus, Energieeffizienz) entwickeln. Diese Start-ups werden auf ihrem Weg in die Selbständigkeit durch spezielle Schulungen begleitet.
Die Schulungen umfassen mehrere Module und konzentrieren sich auf Themen wie: unternehmerische Fähigkeiten im weitesten Sinne, alternative Geschäfts- und Finanzierungsformen, klimabezogene Dienstleistungen und technische Innovationen. Es werden BMCs entwickelt und in einem zweiten Schritt findet ein technisches, aber auch geschäftliches Coaching durch die Mentoren statt. Bislang gab es drei erste Start-ups.
Die Vernetzung ist ein zentrales Element von GTL, so wurde beispielsweise durch die Förderung der Heinrich-Böll-Stiftung im vergangenen Jahr eine Studienreise nach Deutschland ermöglicht. Kretische Start-ups wurden mit deutschen Unternehmen, die grüne Innovationen durchführen, in Verbindung gebracht, die sich bereit erklärten, die Start-ups weiter zu unterstützen.
Im virtuellen GTL ist mit den Knowledge Pills inzwischen eine breite transferorientierte Wissensdatenbank entstanden, die nicht nur Start-ups zu innovations- und nachhaltigkeitsorientiertem Handeln motivieren soll, sondern auch spannende Themen für die kooperierenden Schulen bereithält. (https://greenteclab.org/category/gtl-knowledge-pill/ )
Durch den Austausch der GTL-Partner sind 4 Spin-off-Projektanträge mit direktem Bezug zu GTL entstanden.
Was ist für 2022 geplant?
In zwei Regionen liegt der Schwerpunkt derzeit auf der Zusammenarbeit mit Berufsbildungseinrichtungen. In Piräus arbeitet die lokale GTL direkt mit Berufsbildungseinrichtungen zusammen, um mit Studenten neue Ideen für neue grüne Unternehmen im Bereich nachhaltige Häfen zu entwickeln.
In Andalusien führen 4 Berufsschulen für Landwirtschaft das GTL-Programm durch. Hier wird es im März und im April Pitches geben. In Cádiz sind vor allem Umweltorganisationen beteiligt.
In der Slowakei konzentriert sich die neue Runde mit dem Kooperationspartner Nitra auf Dienstleistungen insbesondere im Bereich Foodsharing und veränderte Lieferketten im Lebensmittelbereich.
Was sind die Herausforderungen und welche Lösungen wurden gefunden?
Bei der Begleitung der Startups hat sich gezeigt, dass die Startups auf Barrieren im lokalen, strukturschwachen Umfeld stoßen, die das Potenzial ihrer Ideen und die Wirkung stark beeinflussen. Dazu gehören:
- Junge Menschen haben hier keinen ausreichenden Zugang zu innovativem, klimarelevantem Wissen. Sowohl technologische als auch soziale Innovationen bleiben oft auf Ballungsräume beschränkt.
- Traditionelle Wirtschafts- und Finanzstrukturen verhindern alternative Organisations- und Finanzierungsformen.
- Die Zivilgesellschaft in strukturschwachen Regionen steht Innovationen oft kritischer gegenüber als in Ballungsräumen.
- Bildungsangebote oft nicht zukunftsorientiert sind.
Das Projekt hat deutlich gemacht, dass in den Regionen Maßnahmen notwendig sind, um ein Ökosystem zu schaffen, in dem neue, grüne Ideen Fuß fassen und sich entwickeln können. Das Projektteam hat einen Ansatz entwickelt, der Start-ups sensibilisiert und sie dabei unterstützt, diese Barrieren gezielt anzugehen. Darüber hinaus wurde auf Basis der gewonnenen Erfahrungen ein Projektvorschlag entwickelt, der helfen soll, die Rahmenbedingungen in strukturschwachen Regionen zu verbessern, damit innovationsfreundliche, grüne Ökosysteme entstehen können.