04.02.2022

Pressemeldungen der vergangenen Wochen war zu entnehmen, dass die neue Ampel-Koalition im Bund plant, „moderne Regeln für mobiles Arbeiten in Deutschland“ und einen Rechtsanspruch auf Homeoffice zu schaffen. Damit will Bundesarbeitsminister Hejl das Arbeiten von zu Hause dauerhaft in die deutsche Arbeitswelt integrieren.

Das FIAP begrüßt diesen Schritt nachdrücklich. Wir haben in diversen Forschungsarbeiten und Feldversuchen gezeigt, dass eine bessere Gestaltung dezentraler Arbeitsformen und -orte dringend notwendig ist.

Unser Anliegen dabei ist, mit unseren Forschungen zum 3. Arbeitsort „Coworking Space“ eine weitere, wohnortnahe Alternative – neben dem Arbeitsort Homeoffice – in den Blick zu nehmen, denn nicht jede/r Beschäftigte kann oder will im Homeoffice arbeiten, sei es, weil dort die Ressourcen fehlen, sei es, weil familiäre oder soziale Gründe dagegen sprechen. Daher ist es nach unserer Auffassung notwendig, auch dritte Arbeitsorte wie Coworking Spaces weiter zu stärken.

Auf unserer Online-Veranstaltung „Arbeitsmobilität 2.0: Rahmenbedingungen für Remote Work gestalten, Unternehmen verändern!“ unseres vom Land NRW geförderte Projektes CoWin: Erforschung, Entwicklung und Erprobung eines ‚virtual reality‘ gestützten Coworking-Modells für Berufspendler*innen haben wir am 19.11.2021 dazu nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, sondern auch – gemeinsam mit dem Bundesverband Coworking Spaces – das Memorandum „Offensive Remote Work erarbeitet, das sich an die Politik wendet, um ein Zeichen zu setzen für eine bessere gesellschaftliche und politische Unterstützung dezentralisierter Arbeitsformen und -orte. Wir danken an dieser Stelle Prof. Dr. Axel Minten und Tobias Kollewe vom Vorstand des Bundesverbandes für die fruchtbare Kooperation.

In gebündelter Form rufen wir mit der „Offensive Remote Work: Coworking für besser Arbeit und mehr Klimaschutz“ Politik und Gesellschaft dazu auf, eine wirtschafts- und beschäftigungspolitische Offensive zu starten, um durch wohnortnahe dritte Arbeitsorte

  • die Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitspotenziale neuer Arbeitswelten besser auszuschöpfen,
  • Pendlerströme zu reduzieren,
  • bessere und sozialverträglichere Arbeitsbedingungen zu generieren,
  • die Fachkräftegewinnung und -bindung zu erhöhen und
  • ländliche wie städtische Wohnquartiere zu beleben.

Wir danken an dieser Stelle auch Markus Töns, Mitglied des Bundestages (SPD) der Stadt Gelsenkirchen dafür, dass er es bereits mit der Bitte um Berücksichtigung bei der weiteren Arbeit an seinen Kollegen Dr. Martin Rosemann, Sprecher der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales in der SPD-Bundestagsfraktion, weitergeleitet hat.

Wir bleiben dran und hoffen auf breite Unterstützung für eine bessere Qualität der (dezentralen) Arbeit!

Hier geht es zum Memorandum im Wortlaut: https://co-win.de/wp-content/uploads/2021/12/Memorandum_Remote-Work-Offensive_2021.pdf