Der Megatrend „New Work“ prägt die gesamte Arbeitswelt. Im Mittelpunkt steht eine mitarbeiterorientierte Arbeitsgestaltung, die sich auch auf die Gestaltung der Arbeitsplätze auswirkt.
Das FIAP beschäftigt sich daher seit vielen Jahren mit der Entwicklung und Erprobung neuer Arbeitsraumkonzepte. So hat das FIAP in der Vergangenheit u.a. im Rahmen des vom NRW-Wirtschaftsministerium geförderten Projektes co-win.de die Potenziale und Hemmnisse der Nutzung „dritter“ Arbeitsorte (hier: Coworking Spaces) untersucht. Auf Basis der Ergebnisse (u.a.) wurde der Landtagsbeschluss „Mit Working Space-Angeboten Landesbehördenarbeitsplätze im ländlichen Raum dezentralisieren“ gefasst.
Aufgrund seiner Expertise in interdisziplinären FuE-Projekten zur Erforschung von Grundlagen- und Anwendungsproblemen in den Bereichen Arbeitsgestaltung und Prävention sowie seiner langjährigen Erfahrung in der Prozessbegleitung und Evaluation von Forschungsvorhaben und Praxisprojekten im Bereich neuer Arbeits- und Organisationsformen wurde das FIAP aktuell vom IT.NRW mit der wissenschaftlichen Begleitforschung und prozessbegleitenden Evaluation des Projektes „The new Normal“ beauftragt.
Vor rund 2 Jahren hat IT.NRW das Projekt „The New Normal“ gestartet und damit ein Arbeitsmodell eingeführt, das den Beschäftigten erlaubt, bis zu 80% ihrer Arbeitszeit im ‚Homeoffice‘ zu arbeiten. Daran geknüpft ist die Teilnahme am „‚Desksharing‘. Das heißt mehrere Mitarbeitende teilen sich einen Schreibtisch in Abhängigkeit von ihrer Anwesenheitszeiten in den Betriebsstätten der IT.NRW.
Dazu wurden im Rahmen eines partizipativen Prozesses zwischen Behördenleitung, Personalvertretung und Mitarbeitenden verschiedene Modelle des ‚Desksharings‘ vereinbart. Inzwischen wurden rund 1.500 Beschäftigte der IT.NRW in die neue Struktur überführt, mit dem Ziel Bürokapazitäten einzusparen.
Um die digitalen Arbeitsprozesse, die das Arbeiten aus der Distanz ermöglichen, zukünftig zu optimieren und die flexible Nutzung verschiedener Arbeitsorte noch weiter zu erleichtern, führt das FIAP eine prozessbegleitende (vorrangig qualitative) Evaluation mit Personalverantwortlichen und Beschäftigten durch. Auf Grundlage der Evaluationsergebnisse werden erste Handlungsempfehlungen für mögliches Optimierungspotenzial sowie die Übertragbarkeit des Vorgehensmodells auf andere (Landes-) Institutionen geprüft.
Die Ergebnisse werden im Herbst 2023 erwartet.